david's weblog

eine woche ist her, als wir dieses mail an die ministeirn mikl-leitner und staatssekretär kurz gemailt haben.
die antwort war wie "erwartet": gar keine!

Sehr geehrte Frau Innenministerin Mag. Mikl-Leitner!

Sehr geehrter Herr Staatssekretär Kurz!

Wie wir am 29. 05. 2011 [1] dem Standard entnommen haben, sind wieder 2000 Flüchtlinge aus Tunesien und Libyen auf der italienischen Insel Lampedusa eingetroffen. Dies stellt für Italien eine große Herausforderung dar. Wir sind eine Gruppe von 6 StudentInnen des Masterstudiums für Soziale Arbeit, Sozialpolitik und -management des MCI Innsbruck. Im Rahmen unserer Ausbildung beschäftigen wir uns gerade mit der Thematik der Menschenrechte.

Wir sind überzeugt, dass die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte eine Basis der österreichischen Politik darstellt.Deshalb appellieren wir an Sie aufgrund der Artikel 3 (Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit), Artikel 14 (Recht auf Asyl) und Artikel 25 (Recht auf Nahrung, Kleidung, Unterkunft und ärztliche Versorgung), der italienischen Regierung anzubieten, unverzüglich 500 Flüchtlinge von Lampedusa aufzunehmen und die Möglichkeit zur Integration zu schaffen. Wir wünschen uns, dass unser Land wieder an die Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft anknüpft, wie dies zum Beispiel in den 50er Jahren nach dem Ungarnaufstand und während des Bürgerkrieges in den 90er Jahren im damaligen Jugoslawien geschah. Damals hat Österreich mehrere 100.000 Flüchtlinge aufgenommen, die mittlerweile zum größten Teil sehr gut integriert sind. Wir werden diesen Brief und Ihre geschätzte Antwort auf derstandard.at einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.

Mit freundlichen Grüßen

Keri Fisher
Dagmar Dellatorre
Danijela Jefic
David Sporschill
Gabriele Weikl
Stefanie Marte

[1] Artikel auf derstandard.at, Abruf 31.5.2011

heute nachmittag wurde in einer stimmungsvollen veranstaltung eine vereinbarung zwischen den besetzer_innnen des sowimax und dem rektorat unterzeichnet. danach ist der sowimax mit kerzen und transparenten in die neuen räumlichkeiten an der gewi übersiedelt. gewiss, die besetzung des sowimax endet an diesem wochenende, aber die kerzen und transparente waren heute heller den je. die brennende uni am transparent bekam räder und wurde heute richtig mobil. ich glaube an ein gutes ohmen.
was das für die (nahe) zukunft alles bedeuten wird und wie es weiter geht, werden wir sehen und weitere überlegungen werden hier zu lesen sein.
heute sei nicht vergessen: danke an alle!

heute nachmittag fand eine solidatrische demonstration von ögb tirol und den besetzter_innen von sowimax statt.
es ging um faire kv-verhandlungen, freien zugang für bildung und ausreichende finanzierung der universitäten. es war eine bunte demonstration aus markigen gewerkschaftsreden und einem gelungenen aktionismus vor der sowi. der ögb tirol zeigt sich mit den forderungen der besetzer_innen solidarisch und fodert diese auch von den studierenden für ihre lohn- und kv-forderungen. im plenum wird dann offen angesprochen, dass das auf einander zu gehen und wechselseitige soildarität nicht einfach ist: für "die arbeiter", sind "die studierten" meistens die studierten personalchefs, die gerade lönhe kürzen wollen. auch umkehrt gibt es genug verständigungsprobleme.
alles in allem: ein tolles, kleines pflänzchen neuer verständigung und doppelter solidarität, dass weiter gehegt und gepflegt werden muss.
tt-bericht

letzte donnerstag nacht ist alfred dorfer mit seinem donnerstalk und grissemann & stermannn mit willkommen österreich aufgetreten. ein zentrales thema war der eu-wahlkampf: in beiden sendungen treten die herrn mit einem kreuz auf und alfred dorfer und lukas resitarits machen fleißig "werbetexte" für einen parteichef; grissemann & stermann machen gleich "wahlplakate". klar sind alle vier gegen die blauen und die ideen sind lustig. denoch beschleicht mich das gefühl, dass das auch gratiswahlwerbung sein kann bzw. ist. wenn ich mir noch die konsequenzlosen aufreger der letzten woche vor augen halte und noch die diversen songs und cartoons, dann komm ich zum schluss: "sie haben es wieder geschafft". alles andere als ein blaues wunder, wäre ein wunder am nächsten wochenende.
das macht mich ratlos und ohnmächtig, weil es offensichtlich kein öffentliches mittel, keine partei gibt, die dem etwas in gleicher stärke entgegen setzen kann.
mal schauen, was nächstes wochenende wirklich passiert.

übrigens wer mag: http://www.ruecktritt-martin-graf.at/

seit langem wieder im kino und das mit harter kost: operation spring. ein dokumentarfilm über die "operation spring", bei der 100 afrikaner als (vermeintliche) drogendealer festgenommen wurden und über die gerichtsverfahren.

• beunruhigend, was alles passieren kann, wenn man in haft ist bzw. vor gericht steht
• es hat wieder das interesse an der juristerei und dem strafecht geweckt

der film ist sehenswert.

in der steiermark ist landtagswahlkampf: die fpö plakatiert grüne plakate mit rosa aufschrift gegen asylmissbrauch. da soll sich noch jemand auskennen...

am freitag war erhard busek im europajournal von oe1 und hat auch zum thema globalisierung geredet. -keine frage die gibt's schon und zwar mit folgenden "global playern":

• amerika
• china
• indien
• europa, wenn eine gemeinsamer vertreter europa stark nach aussen vertritt. (gewälte europ. regierung, europ. parlament und eine europ. armee.)
• russland, das das will, aber das dzt. polit. und wirtschaftlich nicht sein kann

am 15.7.2005 ist folgender artikel im derstandard.at erschienen.
überrascht hat mich dabei, dass die "globalisierung" schlicht und einfach als gegeben angenommen wird. das war für mich etwas "entferntes", etwas was mich (noch) nicht trifft. aber irgednwie stimmt es: weltweites wirtschaften ist eigentlich schon länger gang und gäbe.
ich denke die "globalisierung" vorteile für unternehmen, aber auch für einzelpersonen hat, aber auch nachteile.
unter dem schlagwort "globalisierung" versteckt sich für mich auch der verdacht, dass reiche immer reicher werden werden und arme immer ärmer. letztere können sich mit bisherigen mitteln nicht wehren. (streik, gewerkschaft, etc.).
eine gesellschaft, in der ein teil uneinholbar reich und andere immer ärmer werden wird nicht funktionieren. es wird neue formen des wiederstandes geben, auch wenn ich noch keine ahnung habe welche.

endlich ein passender platz für einen artikel der schon lange auf meiner festplatte herum liegt und auf eine "veröffentlichung" wartet. jetzt hat er einen passenden platz. (danke nanoblogger! :-))
im herbst werden es 5 jahre, dass die besagt pfadi-landesleitung, der auch ich angehört gabe, zurück getreten ist. die "veröffentlichung" dieses artikels ist somit ein verführtes "jubiläumsgeschenk" für mich und jeden den er freut.
seit herbst 2003 bin ich in pfadi-pension. auch ohne pfadfinder beobachte ich die politische entwicklung, meiner meinung nach hat sich nichts geändert. von einer geseellschaft, die jeden einzelnen ernst nimmt und jedem seine entfaltungsmöglichkeiten zugesteht sind wir noch weit weg. um nicht zu sagen: weiter weg denn je....